
Irgendwie habe ich es letzten Dienstag verpennt, ein Gedicht zu posten. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass meine Kreationen in den vergangenen Wochen hochgradig gefühlsduselig geworden sind. Also noch mehr als sonst schon. Und momentan weiß ich noch nicht ganz, ob ich das gut oder schlecht finden soll.
Bis ich mich entscheide, gibt es die kitschige Light-Variante mit dem wunderbaren Titel „Erinnerung“.
Wie immer viel Freude beim Lesen!
Liebe,
Linda
Hier sind wieder alle, die mit mir gemeinsam schreiben:
Katharina (die Initiatorin)
Stachelbeermond
Mutigerleben
Wortgeflumselkritzelkrams
Werner Kastens
Findevogel
Wortverzauberte
Ein Blog von einem Freund
Lyrikfeder
Nachtwandlerin
La parole a été donnée à l’homme
Gedankenweberei
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ERINNERUNG
ich krame in der Schublade herum
T-Shirt über T-Shirt
im Zentrum
Hosen eingerollt
Pullover dicht aneinander gedrängt
Bund an Bund
–
die Ordnung ist wieder hergestellt
glaube ich zumindest
denn Glauben ist nicht Wissen
–
durch das angekippte Fenster
in der Ferne
bellt ein Hund
–
ich greife wahllos in den Klamottenhaufen
mein Kopf ist am Überlaufen
alles, was ich finde
erinnert mich an Dich
–
der Geruch des Waschpulvers
hängt noch immer in meiner Nase fest
lässt nicht zu,
dass ich unsere Zeit vergesse
–
mit einem Handgriff
geht das Fenster auf
ein schmaler Streifen am Horizont
Wolken verblassen in der Dämmerung
–
noch ist unsere Zeit nicht um
glaube ich zumindest
aber Glauben ist nicht Wissen
Es gibt keinen Zwang, immer zu schreiben. 😉
Ich mag das Bild der Klamottenschublade. Es ist sehr dinglich für so etwas undingliches wie eine Erinnerung. Tolle Momentaufnahme.
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Für mich schwingt hier Wehmut neben Erinnerung und Hoffnung.
Schön.
Liebe Grüße
Judith
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Das Öffnen des Fensters gefällt mir – Aufbruch, das Alte hinauslassen, das Neue hereinlassen, da ist alles drin. Schön.
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